
Mein Erasmus-Auslandspraktikum auf Kreta – eine Erfahrung, die mich beruflich und persönlich geprägt hat
Vom 1. bis 28. Juni 2025 hatte ich die Möglichkeit, an einem Erasmus+ Projekt teilzunehmen und ein Auslandspraktikum auf der griechischen Insel Kreta zu absolvieren. Als Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau an der Robert-Schuman-Schule Baden-Baden war dies eine einmalige Gelegenheit, meine fachlichen Kenntnisse in einem internationalen Umfeld zu erweitern und gleichzeitig viele neue Eindrücke zu sammeln, die mich nachhaltig geprägt haben.
Mein Praktikum fand in einem Eventbetrieb in Heraklion statt, in dem ich meinen Ausbildungsberuf im Rahmen des Erasmus-Programms weiter vertiefen konnte. Der Betrieb betreut unterschiedlichste Events – von Businessveranstaltungen bis hin zu Hochzeiten – und hat mich mit einer offenen und hilfsbereiten Art im Team aufgenommen. Ich konnte verschiedene Einblicke gewinnen, darunter Kundenbetreuung, Logistik, Technikaufbauten bei Events sowie in den allgemeinen organisatorischen Ablauf hinter den Kulissen. Ein besonders interessanter Aspekt war die hohe Nachfrage nach Destination Weddings: Viele Paare kommen extra nach Kreta, um dort in traumhafter Atmosphäre zu heiraten. Der Servicegedanke ist dabei besonders stark ausgeprägt. Es war inspirierend zu sehen, wie selbstverständlich dem Brautpaar Wertschätzung entgegengebracht wird – etwa durch kleine Gesten und Aufmerksamkeiten als Dank für ihr Vertrauen. Diese Haltung hat mir noch einmal bewusst gemacht, wie sehr aufrichtiger Service in unserer Branche zählt. Besonders fasziniert hat mich die griechische Arbeitsmentalität: Der Alltag wird mit mehr Leichtigkeit, Humor und Lebensfreude gestaltet. Die Herangehensweise an Stress und Herausforderungen unterscheidet sich stark von unserer und hat mir gezeigt, dass man auch im Berufsleben auf eine gesunde Balance achten sollte. Diese Einstellung möchte ich gern in meinen zukünftigen Arbeitsalltag mitnehmen.
In meiner Freizeit hatte ich die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Erasmus-Teilnehmenden die Insel zu erkunden. Wir haben mit einem gemieteten Auto abgelegene Buchten, traditionelle Dörfer und beeindruckende Naturhighlights entdeckt. Ich habe nicht nur fachlich viel dazugelernt, sondern auch neue Freundschaften geschlossen und meine Selbstständigkeit gestärkt. Es war eine intensive Zeit voller neuer Perspektiven und Begegnungen.
Ein wichtiger organisatorischer Punkt für alle Schüler:innen, die sich ebenfalls für ein Erasmus-Projekt interessieren: Die Schule unterstützt einen solchen Aufenthalt und stellt bei Bedarf vom Unterricht frei. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der versäumte Stoff eigenverantwortlich nachgeholt werden muss. Wer bereit ist, diese Verantwortung zu übernehmen, wird mit einer unvergesslichen Erfahrung belohnt.
Ich kann allen Auszubildenden nur empfehlen, diese Möglichkeit zu nutzen. Man lernt nicht nur fachlich und sprachlich dazu, sondern erlebt, wie wertvoll es ist, die eigene Komfortzone zu verlassen und in einer neuen Kultur zu leben und zu arbeiten. Mein Auslandspraktikum auf Kreta war ein großer Schritt für meine berufliche und persönliche Entwicklung – und ich bin sehr dankbar, dass die Robert-Schuman-Schule solche Chancen ermöglicht.
Leea Kirschner